Standort des Kalkofens © Gemeinde Umkirch

Gemeinde Umkirch

Sehenswürdigkeiten

Kalkofen

Kalkofen 2, 79224 Umkirch

Wohngebiet Kalkofen © Gemeinde Umkirch

Überblick

Das Gewann Kalkofen weist auf den ehemaligen Standplatz einer oder mehrerer Kalkbrennöfen hin. Kalk hatte bis in die frühe Neuzeit größte Bedeutung für die dörfliche Wirtschaft: als Wand- und Deckenputz, als Bodenstreu im Viehstall gegen Ungeziefer, als Schutz vor dem ersten Frost in Garten und Baumbestand, gegen Ungezieferbefall an den Obstbäumen und bis zur Erfindung des Kunstdüngers als Bodenverbesserung und Dünger. Nahezu jeder größere Ort besaß einen Kalkbrenner. Kalköfen findet man in der Regel am Ortsrand oder gar abseits vom Ort. Dies nicht nur wegen der von den Öfen ausgehenden Brandgefahr – für die mittelalterliche Welt war alles Handwerk das mit Feuer zu tun hatte der Nähe zum Teufel verdächtig, seine Vertreter galten als „unehrlich“, also nicht zunftfähig.

Der Umkircher Kalkofen ist seit 1635 bekannt. Wir erfahren von ihm aus einem beim Offenburger Landgericht geführten Hexenprozess. Aus der angeklagten Maria Biggen aus Bräunlingen wurden insgesamt 31 „Bekenntnisse“ erpresst, darunter: 6.:

„Bekennt, habe den ersten Tanz auf einem weißen, gesalbten Stecklein, so ihr der böse Geist Hämerlin gegeben, auf dem Kalchofen, bei Umkirch gelegen, besuechet.“ 

Frau Maria Biggen wurde zusammen mit Maria Bruckmann, ebenfalls angeklagt und unter Folter zur „Denunziantin“ geworden, im Oktober 1635 in Offenburg hingerichtet – zwei von 60 dort in den Jahren 1632 bis 1636 der Hexerei angeklagten und hingerichteten Frauen.  


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