Überblick
Das Steinhaus, ein wehrhaftes Haus, dessen Kerngebäude aus dem 12. oder 13. Jahrhundert stammt, ist wahrscheinlich das älteste noch stehende Wohnhaus in Nagold und zeitgleich mit der Befestigungsmauer entstanden. In der nördlichen Bohlenstube (oft der einzige beheizte Raum in einem Haus) sind historische Details erhalten: Fensternischen, eine Bohlenständerwand von 1409 und Bemalung der Gefache (Wand zwischen den Fachwerkbalken) aus der Zeit der Renaissance.
Das Steinhaus steht in Verbindung zur Burg Hohennagold. Möglicherweise war das Steinhaus der Sitz des 1258 erwähnten Ritters „Heinrich von Nagold“. Das Steinhaus war bis ins 16. Jahrhundert Mittelpunkt des Maierhofes, dem die Nagolder Bevölkerung fronpflichtig war. Die Anfänge des Nagolder Maierhofes liegen vermutlich im 8. Jahrhundert.
Im 18. und 19. Jahrhundert diente das Steinhaus als Wohn- und Lagerhaus der Färberfamilie Freythaler. In den 1980er Jahren erwarb die Stadt Nagold das Gebäude. 1988 erfolgten die Sanierung und ein Umbau. Seit 1989 sind das Museum und das Stadtarchiv im Steinhaus untergebracht.