Überblick
Seitdem das Fachwerk 1981 freigelegt wurde, ist das Gebäude Saur/Großmann eine Attraktion: Das Fachwerk zeigt zwei ungleich hohe Häuser mit ungleichen Stockwerken und einem gemeinsamen Giebel. Durch dendrochronologische Untersuchungen des Dachgebälks konnte das Baujahr auf 1680 datiert werden.
Eine nähere Betrachtung des Fachwerks eröffnet eine Interpretationsmöglichkeit der Baugeschichte: Die Fassaden der Untergeschosse zeigen einfacheres und vermutlich früheres Fachwerk, während die Fassade der Dachgeschosse in fränkischem Stil mit Andreaskreuzen und Ziermustern des 16. und 17. Jahrhunderts erbaut wurde. Das Giebelfachwerk im fränkischen Stil passt zeitlich zu den Untersuchungsergebnissen des Dachgebälks 1680.
Die zwei Häuser im unteren Bereich sind wahrscheinlich viel älter. Vermutlich besaß jedes Gebäude ursprünglich einen eigenen Giebel. Beim Umbau 1680 entstand der gemeinsame Giebel.
Die sehr wechselhafte Eigentümergeschichte ist erst ab 1835 erforscht. Das Haus ist nach späteren Eigentümern benannt: Im Haus Nr. 15 befand sich die Flaschnerei Saur und später der Spielwaren- und Geschenkladen von Margarete Adams, geb. Saur; im Haus Nr. 17 das Geschäft Hut Großmann.