Das alte Oberamt im Jahr 2018. © Ulrike Klumpp

Nagold

Sehenswürdigkeiten

Altes Oberamt

Oberamteistraße 6, 72202 Nagold

Altes Oberamt
Das alte Oberamt im Jahr 1985. © Stadtarchiv Nagold
Das alte Oberamt im Jahr 1975. © Stadtarchiv Nagold

Überblick

Das mächtige Fachwerkhaus wurde ursprünglich als Zehntscheuer der Grafen von Württemberg erbaut und ist in den Nagolder Lagerbüchern von 1495 und 1523 erwähnt. Hier wurden die Naturalabgaben gelagert, welche die Bürger an die württembergische Herrschaft abzuliefern hatten. Die freistehende Lage an einer Ecke der Stadtmauer war eine Maßnahme zur Sicherung der Zehntscheuer gegen Feuersbrünste.

1585 wohnte der Untervogt hier. Spätestens nach der Zerstörung der Burg 1645 bis zur Aufhebung der Obervogtei 1756 war das Gebäude Sitz des Obervogts.

Im 18. Jahrhundert ließ Herzog Carl Eugen das zweite Stockwerk zu einer Wohnung für gelegentliche Jagdaufenthalte ausbauen. Die „Oberamtsbehausung samt Zugehör samt dem darauf befindlichen Fruchtkasten“ wurde weiterhin als Lagerhaus benutzt, erst 1848/49 fiel der Zehnte weg.

Ab der Einrichtung der württembergischen Oberämter 1806 bis zur Einrichtung der Landkreise 1937 war das Gebäude Sitz der Oberamtsverwaltung.

Ab 1807 befanden sich in dem Gebäude auch die Diensträume für die Landjägerstation, bis 1945 war die Polizei hier untergebracht. Nach 1945 wurde eine Abteilung der Landespolizei hierher verlegt, 1953 kehrte die Nagolder Polizei wieder zurück.

Spannende Fakten

Alamannisches Fachwerk

Das altschwäbische Fachwerk wird auch alamannisches Fachwerk genannt...

... , weil es hauptsächlich im Gebiet der Alamannen vorkommt. Merkmale sind starke Pfosten, auf denen angeblattete Streben, schräg angebrachte Schwarten, Kopf- und Fußbänder und die Figur „Wilder Mann“ mit Holznägeln befestigt sind. Weite Riegelfelder und kleine Fensteröffnungen sind ebenfalls typisch für diese alte Form des Fachwerks, das bis etwa 1500 gebräuchlich war.

(Jagd)aufenthalte in Nagold

Zum Fruchtkasten gehörte von 1552 bis 1580 ein großer „Hundstall“ für Jagdhunde. Um 1600 war unter Herzog Friedrich I. ein größeres Bauprojekt neben dem Fruchtkasten geplant, vermutlich ein Lusthaus für Jagdaufenthalte. Unter Herzog Carl Eugen wurden für seine Aufenthalte die Räume im zweiten Stock des Gebäudes reich ausgestaltet.

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