Überblick
Der Konditor Johann Wolfgang Sautter, der der Tuchmacher- und Bürgermeisterfamilie Sautter entstammte, ließ das Haus 1777 errichten. Ursprünglich waren Backstube, Laden, Ladenstube, Warenkammer und Schreibstube im Erdgeschoss untergebracht.
Seit Sautters Heirat 1769 wohnte die Familie in einem baufälligen Haus an dieser Stelle, dessen Rückseite direkt an die Stadtmauer anstieß. Auf Drängen der Stadt wurde das Haus abgerissen und durch ein neues, größeres ersetzt.
Die Giebelseite des Hauses zur Turmstraße ist die Schau- oder Vorderseite und fügt sich in die Reihe der Giebelhäuser ein. Ein Relikt der Bausubstanz des 18. Jahrhunderts ist der Schlussstein an der Fassade mit einem Anker und den Initialen des Erbauers, W.S., sowie die Jahreszahl 1777 in einer Kartusche. Der Anker ist sowohl das Symbol der Hoffnung und des Glaubens, denn ein Anker verspricht Halt und Sicherheit, als auch des Handels: der Kaufmannsanker.
Klara Sautter, eine Urenkelin des Erbauers, wurde in diesem Haus geboren. Ihr Sohn Felix kam ebenfalls in diesem Haus zur Welt. Professor Felix Schuster war Stadtbaumeister, Nagolder Heimatforscher und Mitbegründer des Schwäbischen Heimatbundes.