Überblick
Die Hausgeschichte des ehemaligen Gasthauses ist ein Beispiel für die Aufteilung eines Hauses unter zwei Eigentümer, was früher in Nagold häufig der Fall war. Das Haus blieb bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts unter zwei Familien aufgeteilt. Es wohnten nicht ausschließlich Bäcker hier, sondern auch Tuchmacher, Taglöhner und Schreiner.
Die ersten Hausbesitzer 1743 waren der Bauer Conrad Reich und sein Sohn Georg Reich, der Bäcker war. 1808 befand sich in der Bäckerei auch eine Branntweinbrennerei. Nach der Zerstörung durch einen Brand entstand der Neubau 1826.
Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Bäckerei als Gassenwirtschaft betrieben. Eine Gassenwirtschaft durfte Getränke und Vesper reichen, z.B. Wein oder Bier in einen mitgebrachten Krug abfüllen und Metzger- oder Bäckerware verkaufen. Seit 1898 ist die ehemalige Gassenwirtschaft und Bäckerei in Familienbesitz. Das Gebäude wurde 1977 restauriert. Heute ist hier eine Altenbegegnungsstätte der Stadt Nagold untergebracht. 2004 erfolgte eine grundlegende Renovierung.